Der Erklärungsirrtum

Der Erklärungsirrtum tritt auf, wenn jemand versehentlich eine andere Erklärung abgibt, als er beabsichtigte. Dies kann durch Versprechen, Verschreiben, Missverständnisse in der Kommunikation oder durch Fehlinformationen seitens eines Boten geschehen. Ein klassisches Beispiel ist, wenn jemand fälschlicherweise ein Dokument unterschreibt, in dem Glauben, es handle sich um etwas anderes.

Interessant ist, dass die irrtümliche Erklärung zunächst so gilt, wie der Empfänger sie unter normalen Umständen verstehen würde – dies bezeichnet man als den “objektiven Erklärungswert”. Der Irrende hat jedoch die Möglichkeit, diese Erklärung anzufechten, also rechtlich geltend zu machen, dass es sich um einen Irrtum handelte. Die Anfechtung eines Erklärungsirrtums erfordert allerdings bestimmte Voraussetzungen, wie das rechtzeitige Erkennen des Irrtums.

Diese Regelung im Recht sorgt dafür, dass einerseits die Erwartungen und das Vertrauen des Erklärungsempfängers geschützt werden, andererseits aber auch Raum für die Korrektur von Fehlern gegeben ist, die in gutem Glauben gemacht wurden.

rklaerungsirrtum-definition