Codex Theresianus
Der “Codex Theresianus” ist ein nach Kaiserin Maria Theresia benannter Entwurf für eine Kodifikation des Privatrechts, der jedoch nie in Kraft gesetzt wurde. Dieser Entwurf war ein wesentlicher Schritt in der Entwicklung des österreichischen Rechts und diente als Vorarbeit für das später verabschiedete “Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch” (ABGB), welches eine der wichtigsten Rechtsquellen in Österreich darstellt.
Der Codex Theresianus wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelt und war Teil eines umfassenderen Reformbestrebens unter Maria Theresia, um das Rechtswesen in ihrem Reich zu modernisieren und zu vereinheitlichen. Obwohl der Codex selbst nicht umgesetzt wurde, beeinflusste er maßgeblich die Struktur und den Inhalt des ABGB, das schließlich 1811 in Kraft trat.
Der Codex Theresianus zeichnete sich durch seine systematische Herangehensweise und seinen Versuch aus, das bestehende Recht zu konsolidieren und zu rationalisieren. Seine Entstehung markierte einen Wendepunkt in der Geschichte des österreichischen Rechts, indem er von den traditionellen, regional basierten Rechtssystemen wegführte und den Grundstein für ein modernes, kodifiziertes Rechtssystem legte.