Die Erklärungstheorie

Die Erklärungstheorie legt den Fokus darauf, wie der Empfänger einer Willenserklärung diese Äußerung versteht. Sie konzentriert sich also ausschließlich auf die Empfängerperspektive. Dies könnte allerdings zu einer Vernachlässigung der Interessen des Erklärenden führen, da dessen Intention und Umstände bei der Abgabe der Erklärung nicht berücksichtigt werden.

Um ein ausgewogeneres Verständnis zu erreichen, wird daher oft die Vertrauenstheorie herangezogen. Nach dieser Theorie darf der Empfänger auf die Erklärung vertrauen, wie sie ein redlicher, verständiger und sorgfältiger Empfänger unter Berücksichtigung aller Umstände vernünftigerweise verstehen durfte. Dieser „objektive Erklärungswert“ berücksichtigt sowohl die Sichtweise des Empfängers als auch die des Erklärenden und sorgt dafür, dass die Interessen beider Seiten angemessen berücksichtigt werden.

Die Vertrauenstheorie stellt somit einen Mittelweg dar, der sowohl die Absichten des Erklärenden als auch die legitimen Erwartungen und das Verständnis des Empfängers einbezieht, um eine gerechte und vernünftige Interpretation der Willenserklärung zu ermöglichen.

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